Das bringt Windschattenfahren - ein Stundenrennen mit Auswertung
Im Rahmen des Stundenrennens Ende Mai auf der offenen Rennbahn Oerlikon, welche übrigens im August 100 Jahre alt wird, konnte ich mittels SRM-Kurbel Leistungsdaten ermitteln. Die ersten 49 Minuten fuhr ich praktisch immer im Windschatten von Francesco und Sandro. Obschon sich die Leistung dadurch verkleinert, muss einiges an Konzentration aufgewendet und ettliche Antritte gefahren werden, um dranbleiben zu können. Gut sichtbar sind auch die Spitzen gegen unten ohne Tretbewegung. Für die letzten 11 Minuten wollte ich wissen, wie schnell ich aus eigener Kraft fahren kann.
Zeit ( min.) | Geschwindigkeit ∅ (km/h) | Leistung ∅ (Watt) | |
---|---|---|---|
Windschatten | 49 | 46,0 | 228 |
solo | 11 | 44,5 | 238 |
Nimmt man einen Cr zwischen 0,0025 und 0.0035 an, so kann mittels www.analyticcycling.com nun berechnet werden, dass...
- das Windschattenfahren im vorliegenden Fall ca. 20% Leistung spart
- der Cw*A des unverschalten Birk Comet ohne Windschatten etwas unterhalb 0.2 m2 liegt
- das unverschalte Birk Comet wie oben abgebildet trotz steiler Sitzposition mit 250 Watt spielend 45 km/h erreicht und vermutlich gar nicht so viel langsamer ist als diverse höhere Flachlieger
Auf einem unverschalten Rennliegerad (Birk Comet) muss der Fahrer auf gerader Strecke bei 45 km/h lediglich ca. 15 % seiner Kraft für die Überwindung des Rollwiderstandes aufwenden. Verbessert man aber den Luftwiderstand durch eine Vollverschalung, so kommt dem Rollwiderstand plötzlich eine dominierende Rolle zu. Überschlagsmässige Rechnungen haben gezeigt, dass das "Peregrin on Birk" (POB) bei einer (hohen) Geschwindigkeit von 72 km/h fast die Hälfte der Antriebsenergie an den Rollwiderstand "verliert". - Dies wird mir Anlass sein, schon bald wieder auf die Radrennbahn zurückzukehren, um mehr über den tatsächlich zu erwartenden Roll- und Luftwiderstand zu erfahren. Mit welchen mitteln man die beiden Faktoren unterscheiden kann, werde ich demnächst berichten.
Charly