Eisenherz!?

Merkwürdiger Name!? Viele kennen mich unter diesem Spitznamen. Ich heiße aber Jörg Basler.

Auch wenn mir das manchmal als Ruf anheftet, der Spitzname hat nichts mit (m-) einem angeblich eisenharten Herz zu tun.

Der Spitzname ist entstanden als ich auf der Suche nach einem "nickname" für ein Forum  war. Mir fiel nichts Schlaues ein, aber ein paar alte Comics standen in Sichtweite , so wählte ich den Namen meines Jugendhelden als "nickname".Titelbild Prinz Eisenherz Band 1

So sehe ich aus

Wer mich noch nicht von Angesicht kennt, kann sich hier ein Bild machen

Frühe Anfänge

Schon zu Schulzeiten fuhr ich sehr viel Fahrrad. Täglich gut 8km mit dem Minirad. Damals noch zwangsweise, weil ich wenige Meter auf der "falschen" Seite der Buskartengrenze wohnte und noch keinen motorisierten Untersatz hatte.

Mit zwölf Jahren lernte ich Sascha Reckert kennen, der mit 14 Radsportler wurde. Das interessierte mich sehr, da ich technikbegeistert war. Mir ein teures Rennrad zu leisten kam für mich aber nicht in Frage. Zum einen hatte ich von meinem Vater Benzin im Blut, zum anderen wollte ich ein Moped, um damit unabhängig zum 2h entfernten Segelflugplatz fahren zu können. Erste Zweifel kamen mir, als Sascha fragte ob er mich mal zum Flugplatz begleiten könne. Er fuhr nicht nur problemlos mehr als 2h im Windschatten meiner Vespa, bei günstigen Gelegenheiten hängte er sich auch an Busse und fuhr mir außer Sicht!

von den ersten Radsportbegnungen ...

iese Erinnerung setzt sich bei mir fest. Ein schwerer Autounfall bewog mich dann das erste Mal dem "Benzin" "abzuschwören" und ich kaufte mir ein Rennrad. Dieses tat gute Dienste während des Zivildienstes und dem Studium. 1998 machte sich dann aber mein Rücken bemerkbar, Spätfolgen des Judowettkampftrainings. Eine Stunde Rennrad und der Tag war für mich gelaufen. Da ich aber weiterhin den Weg zur Uni (15km) mit dem Rad absolvieren wollte, musste was anderes her. Zu diesem Zeitpunkt waren gerade die PeerGynts populär und Radius als Hersteller in Schlagweite. Eine Probefahrt verlief überzeugend und ich wurde Liegeradfahrer. Das wiederum fand Sascha höchst interessant, weil er schon damals auf der Suche nach einem "Velomobil" war. Ich machte ihm einen Kontakt zur Firma Radius, ohne zu wissen, dass ich damit auch den Grundstein für meine Liegeradrennfahrerkarriere legte. Sascha wurde "Werksfahrer" und ich sein Berater/ Betreuer. Sein Debüt bei der EM 1989 in Münster war dann endgültig der zündende Funke. Ein Jahr später fuhr ich in Emmen selber Rennen und musste mich Bram Moens, erst auf dem Zielstrich geschlagen geben. Bram wurde Dritter und schnellster Unverkleidete ich Dritter bei denn VV`s mit meiner unsäglichen Zeppelinzeltverkleidung.

Es folgten Jahre in denen ich keine Zeit für Wettkampftraining hatte und ich Saschas Aktivitäten begleitet. Sascha richtet die EM in München aus. Dort besprach Andre Gronen mit mir die Idee zum neuen Vector-Racing-Team, als wir auf dem Weg waren Strohballen für die Rennstrecke zu organisiern. Wir tüftelten am Dalli Shark (Sascha war mit Bernd Buschmeier befreundet und sein Testfahrer). 1993 konnten wir die Telekom als Sponsor für einen Weltrekordversuch gewinnen und nahmen als Showact an der neu gegründeten Bahnbundesliga teil. Zu der Zeit fuhr ich ein 10kg Rad dass federführend von Martin Staubach gebaut wurde und für die Canardverkeidung gedacht war. Damit absolviert ich auch Schaurennen bei der Bahnbundesliga gegen den Vector C5. Nachfolger der Canard wurde dann eine vollverkleidete Windcheetah.

Es folgte der erste 24h Weltrekordversuch von Axel Fehlau in Leipzig und daraus resultierend die Gründung des Speedbike BGL e.V., um auf der Bahn in Köln trainieren zu können. Ich hatte, als ich Bram zu einem Weltrekordversuch nach Stuttgart abholte mir den Vorserienlowracer von M5 organisiert und damit endlich wieder ein schnelles Liegerad. Zu dieser Zeit fand auch der berühmte Aerodynamiktest bei Ford statt, bei dem ich das erste Mal das FLUX Z-Frame bewundern konnte.

Da ich nach wie vor bei jedem Wetter Rad fuhr, kam wieder der Wunsch nach einer Verkleidung auf. Ich entwarf ein Rad für eine Thys Segeltuchverkleidung, dass mir Bernd Buschmeier baute. Mit dem Rad, allerdings ohne Verkleidung, trainiert ich regelmäßig mit den Warendorfer Triathleten. Hier lernte ich einen Ironman kennen, den ich für`s Liegerad begeistern konnte. Ich organisiert für Ihn eine Spezialanfertigung von Bernd Buschmeier und konnte der DTU eine Starterlaubnis für den Ironman in Roth abringen. Die Test liefen extrem vielversprechend. Der Athlet wäre, nach den Test zu urteilen, in der Lage gewesen als Erster die Laufstrecke zu erreichen. Leider entschloss er sich kurz vor dem Wettkampf doch mit seinem normalen Triathlonrad zu starten.

Das fand ich derart enttäuschend, dass ich mir schwor, nie wieder soviel Zeit selbstlos in jemand anderen zu stecken, sondern lieber an meiner eigenen Form zu arbeiten. Außerdem gab ich zusammen mit Sascha Reckert ein Carbonrad bei Harald Winkler in Auftrag, dass er nach meinen Vorstellungen baute. Es verfügt über eine Monofork, die Thorax anfertigte, mit hydraulischer Trommelbremse. Damit war ich bei der DM in Oschersleben so schnell, dass ich mir einen Startplatz für die 1000km in Hockenheim sicherte. Nach diesem Gewinn und vielen guten Ratschlägen auch daran teilzunehmen, fragte ich Wilhelm Spieker um Rat. Ich kannte Wilhelm, weil ich bereits mehrfach alle Druckvorlagen für den von ihm organisierten Sassenberger Triathlon angefertigt hatte. Er war Trainer an der Bundeswehrsportschule in Warendorf und konnte mir wertvolle Tipps geben bzw. Kontakte vermitteln, die mein erstes geregeltes Training ab November 1998 ermöglichten. Ich baute sorgfältig meine Form auf. Unter anderem mit meiner ersten Langstreckenfahrt über 635km in 24h im öffentlichen Verkehr. Die Form war kurz vor dem Rennen, dem letzten großen Radsportevent des Jahrtausend, so gut, das ich beim BeND in Köln um den Sieg mitfuhr und selbst Thomas Schott mehrfach überrundete. Leider wurden alle Teilnehmer der 1000km von Hockenheim Opfer eines groß angelegten Betruges. Die 1000km fanden nie statt. Besonders ärgerlich dabei, das ich auf Anraten meiner Betreuer, das kurz vorher stattfindende Paris-Brest-Paris auslies.

Erfreulich daran war nur, dass ich jetzt wusste wie ich schnell werden kann. Ich hatte noch einige schöne Rennen, bei denen es mir bisher vier mal gelang den Schnitt über eine Stunde auf über 50km/h zu schrauben. Davon unabhängig sind mir drei Rennen besonders in Erinnerung geblieben. Einmal durfte ich, dank Wilhelm Spieker als Ausrichter, an einem BDR Rennen mit einem Liegerad (Baron, uv) teilnehmen. Und hätte es beinah geschafft die RRler zweimal innerhalb einer Stunde auf dem 2,5 km Kurs zu überrunden. Das zweite Ereignis war ein Stundenrennen in Köln auf der Bahn, dass ich 25min unangefochten allein anführte und nur einem taktisch klug aus der Meute angreifenden Ymte einen Platz abgeben musste. Das dritte Ereignis fand beim Kölkencup statt. Durch Zufall traf ich dort beim Zeitfahren direkt auf den Lokalmatador, den damals noch aktiven Profi Jörg Ludewig. Im direkten Vergleich auf der Strecke und, was mich am meisten begeisterte, nach den Kurven, war ich schneller und das auch noch an meinem Geburtstag :-).

Für 2007 bereitete ich mich nochmal konsequent auf den DLC vor. Das wurde meine stärkste Saison. Im Rennen wurde ich nur von den 3 stärksten europäischen Fahren beim BeND in Köln geschlagen und zwei Mal von einem neuem Stern am Deutschen Liegeradhimmel, Alain Hinzen. Endlich ein junger starker Fahrer aus deutschen Reihen. Da ich selber meine Rennkarriere  wie angekündigt , 2007 beendete, versuchte ich für Alain ein angemessenes Rad per Sponsoring zu organisieren. Bram erklärte sich bereit ein M5CLR bereitzustellen. Mir kam leider ein Unglück dazwischen (Schwelbrand im neuen Haus) und Alain wurde durch gesundheitliche Problem und dann durch berufliche Prioritäten liegeradtechnisch ausgebremst. Seit dem Brand fahre ich nur noch ohne Rennabsichten, viele Kilometer, besonders im Winter, mit meinem Velomobil (Mango). 2009/10 lies ich mich "bequatschen" am "Winterpokal" teilzunehmen und war selber erstaunt wieviel Zeit ich immer noch auf dem Rad verbringe. Erfreulicher Nebeneffekt, bei einem sportmedizinischen Test stellte sich heraus, das meine Form faktisch die gleich ist wie zehn Jahre zuvor, bei der Vorbereitung auf den 1000km Event.

In diesem Sinn beende ich meinen groben Überblick über 20  liegeradverrückte Jahre mit der Aufmunterung an alle Leser den inneren Schweinehund öfter mal in den Hintern zu treten ... es lohnt sich.